Für viele Menschen besteht eine große Faszination in allem, dass sie nicht sehen können und worüber sie nur wenig wissen. Aus diesem Grund sind viele an den sogenannten Bärtierchen interessiert. Bei den Bärtierchen oder auch Wasserbären genannt, handelt es sich um Kleinstlebewesen, die eine Größe von weniger als einem Millimeter aufweisen. Ihren Namen verdanken sie ihrer fortbewegungsweise, die an die eines Bären erinnert.
Für Forscher sind sie deshalb so interessant, weil sie extremen Umweltbedingungen standhalten können, ohne dabei schaden zu nehmen. Dies kommt durch die sogenannte „Kryptobiose“, einem todesähnlichen Zustand in dem der Stoffwechsel stark reduziert ist, zustande. Außerdem sehen sie interessant aus und sind auf der ganzen Welt dort zu finden, wo es feucht oder nass ist. Aus diesen Gründen sind die Kleinstlebewesen bei Hobby-Forschern beliebt und man kann sie mit einem einfachen Mikroskop beobachten.
Wie kann man Bärtierchen richtig beobachten?
Um Bärtierchen richtig beobachten zu können, benötigt man nur wenige Utensilien. Dazu zählen eine Petrischale, eine Pipette, Deckgläser, Objektträger, ein Mikroskop und die Bärtierchen selbst. Die Wasserbären lassen sich, wie bereits erwähnt überall auf der Welt dort finden, wo es nass oder feucht ist. Einfach zu finden und beliebt bei den Tieren ist feuchtes Moos. Die Chance, Bärtierchen im Moos zu finden, ist dann besonders hoch, wenn sich das Moos an einer sehr kalkhaltigen Mauer befindet. Wenn das Moos oder ein möglicher Fundort schimmelig oder seltsam riecht, befinden sich dort vermutlich keine Bärtierchen, da sie sich nicht wohlfühlen. Als Erstes legt man das Moos mit der erdigen Seite nach unten in die Petrischale.
Mit dem Mikroskop wird es möglich
Nun tropft man so lange Wasser darauf, bis es sich vollgesaugt hat. Da sich Moos nur sehr langsam mit Wasser vollsaugt, kann dieser Vorgang mehrere Stunden dauern. Am besten nässt man es also schon am frühen Morgen oder in Nacht ein. Im nächsten Schritt nimmt man das Moos aus der Petrischale genommen und übrig bleibt in dieser nur noch trübes Wasser. Mit der Pipette wird nun etwas von diesem Wasser vorsichtig aufgenommen und ein kleiner Tropfen auf den Objektträger gegeben.
Diesen Tropfen deckt man nun mit einem Deckglas ab und spannt ihn im Objekttisch ein. Alternativ kann man nach der Entnahme des Mooses im Wasser mit einem Stereomikroskop nach den Tieren suchen, um die Erfolgschancen zu vergrößern. Angefangen wird nun mit der kleinsten Vergrößerung und es wird solange vergrößert und angepasst, bis die Tierchen zu sehen sind. Das beste Ergebnis erhält man meistens bei einer 20x Vergrößerung.
Bei was können Bärtierchen beobachtet werden?
In den meisten Fällen treiben sie einfach nur durch das Wasser, ohne sich dabei zu bewegen oder sie „strampeln“ mit den Beinen, um sich fortzubewegen. In selteneren Fällen kann jedoch beobachtet werden, wie sie von größeren Bärtierchenarten gefressen werden.
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