Heizöl

So wird das Erdöl zum Heizöl

Vielleicht haben Sie sich schon einmal gefragt, woher das Heizöl kommt, das an kalten Tagen für eine angenehme Wärme sorgt? Bis es in seiner fertigen Form von uns genutzt werden kann, hat es bereits einen langen Prozess durchlaufen. Wie das Erdöl gewonnen und wird und welche Schritte es bis zum heizbaren Zustand durchläuft, erfahren Sie in diesem Blogbeitrag.

Die Entstehung von Erdöl

Der Glaube, dass Öl über sehr lange Zeiträume hinweg aus den Überresten von Dinosauriern entstand, ist nach wie vor verbreitet. Doch das ist nicht ganz korrekt, wenn auch nicht unbedingt falsch. Öl ist aus organischen Stoffen entstanden. Doch die Basisbestandteile des Öls sind sehr viel kleiner als Dinosaurier. Dazu müssen wir rund 200 Millionen Jahre in der Zeit zurückgehen, als die Erde zu großen Teilen von Meerwasser bedeckt war. Die Meere waren voll von unzähligen Mikroorganismen wie Plankton, das auf den Meeresboden sank, sobald es abstarb.

Auf dem Grund wurde es über die Zeit kontinuierlich von Sand und Ton bedeckt. Daraus entwickelte sich das sogenannte Muttergestein, da das Plankton durch die Überlagerung von Sand und Ton zu Stein gepresst wurde. Hinzu kamen andere Gesteinsschichten, die das Muttergestein überlagerten. So entsenden sehr hohe Temperaturen unter Druck und es gelangte kein Sauerstoff an das Muttergestein. Durch die Temperaturen und den Druck sind am Meeresboden Kohlenwasserstoffe entstanden, zu denen auch das heutige Erdöl gehört.

Wie das Erdöl gefördert wird

Mit der Zeit ist das Erdöl aus den Tiefen des Meeres weiter nach oben gelangt. Das Öl ist in Tiefen von 1.500 bis 3.000 Metern entstanden und da es leichter ist als Wasser, steig es durch die verschiedenen Gesteinsschichten nach oben. Dabei hat es sich in Sand- und Kalksteinschichten abgelagert. Daher liegen viele Erdöllagerstätten nicht nur im Meer, sondern auch an Land. Heute wird Öl sowohl aus Erdöllagerstätten im Meer (offshore) wie auch an Land (onshore) gefördert. Bisher war es noch schwierig, an Öl in der Tiefe des Ozeans zu gelangen, was jedoch mit den modernen Technologien auch gelöst werden kann.

Um an das Öl onshore oder offshore zu gelangen, muss zunächst in die Erde gebohrt werden. Auf dem Meer werden dazu Bohrinseln errichtet und Bohrschiffe eingesetzt. Wenn mit der Bohrung das Öl erreicht wird, steigt es durch den gewaltigen Aufwärtsdruck in einem Steigrohr automatisch nach oben. Wenn der Druck irgendwann abnimmt, werden Pumpsysteme eingesetzt, um das Erdöl weiter zu fördern. Sobald es an die Oberfläche gelangt, wird es allgemein als Rohöl bezeichnet.

Vom Rohöl zum Heizöl

Nach der Förderung wird das Rohöl von allen möglichen Stoffen wie Sand, Salze, Lagerstättenwasser und Gasanteilen gereinigt. Danach wird das gereinigte Rohöl durch Pipelines oder mit einem Tankschiff zur Raffinerie befördert. Dort findet unter anderem eine Destillation statt, bei der das Rohöl auf etwa 400 Grad erhitzt wird. Das Gas gelangt dabei in einen etwa 50 Meter hohen Destillationsturm, wo das nun gasförmige Rohöl nach oben steigt.

Rohöl wird im mittleren Bereich des Turmes gewonnen. Nachdem es abgekühlt ist, fließt es in flüssiger Form in Lagertanks. Nach dem sogenannten Cracken, bei dem der Schwefelanteil reduziert wird, ist das Heizöl fertig und kann an Kunden weltweit verteilt werden – über Pipelines, Mieralöltanker und den Schienenverkehr, bis es schließlich zu uns ins Wohnzimmer gelangt.

 

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